Mit dem Begriff Burnout (englisch (to) burn out: „ausbrennen“) wird ein Zustand bezeichnet, welcher einen anhaltenden und schweren Erschöpfungszustand
beschreibt. Gekennzeichnet durch körperliche und seelische Beschwerden, dem Gefühl von Überforderung und reduzierter Leistungszufriedenheit. Die Betroffenen fühlen sich leer und erschöpft. Sie
empfinden ihre Arbeit als sinn- und nutzlos. Sie ziehen sich immer mehr zurück von anderen Menschen, sowohl beruflich als auch privat.
Emotionale Erschöpfung:
Sie ist das Kern- oder Leitmotiv für Burnout. Hierher gehören Aussagen wie:
Ich habe keine Kraft mehr
Eigentlich kann ich nicht mehr
Ich fühle mich leer
Was tue ich hier eigentlich
Ich will eigentlich nur noch schlafen
Tritt emotionale Erschöpfung gemeinsam mit einer gewissen Unzufriedenheit mit der derzeitigen Situation auf (Beruf, Privatleben) bildet sie den Nährboden für ein Burnout.
Depersonalisation:
Dies bedeutet ein reduziertes Engagement für andere (Mitmenschen allgemein, Kollegen, Klienten). Man nimmt oft eine zynische Haltung ein, zieht sich zurück und vermeidet Kontakte.
Abnehmende Leistungsfähigkeit:
Anfangs vermindert sich die Leistungsfähigkeit kaum merklich, vor allem auch deshalb, weil es sich bei vielen Burnout gefährdeten Menschen um echte Leistungsträger handelt, die auch noch in schlechten Zeiten mehr tun als viele ihrer Mitmenschen, die es auch oft so gewöhnt sind, im Hamsterradweiter zu treten, dass sie die abnehmende Leistung lange Zeit gut verstecken können, auch vor sich selbst. Hier sind es vor allem die körperlichen Symptome, die auftauchen, wie z. B. Schlafstörungen, Kopfschmerzen, aber auch Konzentrationsstörungen oder Vergesslichkeit.
Burnout läuft in drei Phasen ab, die unmerklich ineinander übergehen.
Phase 1: Aggression und Aktivität
Das Leitsymptom der ersten Phase ist der Ärger. Die Leitreaktion ist die Aggression. Wirklicher Leidensdruck in der ersten Phase ist selten. Meistens fällt sie den Betroffenen weniger auf als ihrer Umgebung. Da Burnout immer noch vor allem Menschen befällt, die sich gern für andere aufopfern und helfen, fällt natürlich besonders auf, wenn diese Hilfe plötzlich oft umschlägt in Aggressivität.
Phase 2: Flucht und Rückzug
Das Leitsymptom der zweiten Phase ist die Furcht (anfangs noch vor konkreten Dingen), die Leitreaktion ist die Flucht. Distanz zu anderen und zu sich Selbst schafft scheinbar Ruhe. Man hat das Gefühl, immer weniger Zeit zu haben, Mitmenschlichkeit und Empathie verringern sich.
Phase 3: Isolation und Passivität
Die Endphase ist geprägt durch enormen Leidensdruck oft verbunden mit Sucht, Hoffnungslosigkeit und Panikattacken. Die Selbstmordgefahr ist hoch, Depression wird offensichtlich.
Burnout betrifft die drei Ebenen des Menschen:
Körper, Gefühlswelt, Verhalten
Der Körper
Hier eine Auswahl der körperlichen Symptome, die auftreten können:
Kleinere Bagatellinfekte häufen sich
Kopfschmerzen,
Manchmal fast täglich Müdigkeit
Muskelschmerzen
Schlafstörungen
Schwindel
Schulter/Arm/Syndrom
Tinnitus
Übelkeit
Enge in der Brust und Herzrasen
Zähneknirschen
Das Gefühl
Hier eine Auswahl der Gefühlsveränderungen:
Gereiztheit
Unzufriedenheit
Hilflosigkeit
Misstrauen
Ungeduld
Leeregefühl
Schuldgefühle
Idealismus verliert sich
Das Verhalten
Hier eine Auswahl der Verhaltensänderungen:
Überaktivität
Distanz suchen
Konzentrationsschwäche
Allgemeines Desinteresse
Schuldzuweisungen